PM-SEMINAR

Wirtschaftsinformatik-Studierende optimieren Leadmanagement bei Swiss Life

Studierende aus dem Bachelor Wirtschaftsinformatik HWZ entwickelten im Projektmanagement-Seminar 2024 für Swiss Life innerhalb weniger Tage Data Science-Modelle, um ihr Leadmanagement zu optimieren. Die gewonnenen Erkenntnisse zeigen das enorme Potenzial praxisnaher Projekte in der Hochschulausbildung.

Nachhaltigkeit konkret ANW4819

Im Rahmen der berufsbegleitenden Bachelor-Studiengänge in Business Communications (BBC) und Wirtschaftsinformatik (BWI) führt die HWZ Projektmanagement-Seminare durch, wobei die Studierenden innovative Lösungen für reale Praxis-Cases erarbeiteten.

Das jüngste Projekt, in Zusammenarbeit mit Swiss Life, fand Mitte April statt. Studierende des Bachelor-Studiengangs Wirtschaftsinformatik der HWZ verbrachten intensive Tage in Murg, um im Auftrag von Swiss Life ein Data Science-Projekt durchzuführen und dabei Data Science-Modelle zu entwickeln. Ihr Ziel war es, mittels Data Analytics und Machine Learning das Leadmanagement bei Swiss Life zu optimieren.

Die daraus gewonnenen Ergebnisse waren bemerkenswert und äusserst spannend.

  • Unter anderem wurde herausgefunden, dass Beraterinnen eine höhere Chance haben, einen Vertragsabschluss zu erzielen als Berater.
  • Ebenso identifizierten die Studierenden bestimmte Kundenprofile mit einer erhöhten Abschlusswahrscheinlichkeit.
Nachhaltigkeit konkret ANW4333

Gutes tun und darüber sprechen

Den zweiten Beitrag des Abends präsentierte Sabina Schumacher Heinzer, Vorsitzende der Geschäftsleitung von Tecalto, einem Handelsunternehmen für Hydraulikkomponenten sowie Pumpen, Rohre und Schläuche. Tecalto verfolgt kontinuierlich neue Ansätze, um Nachhaltigkeit im technisch-industriellen Handel zu verankern. Eine Nachhaltigkeitsanalyse zeigte, dass das Unternehmen bereits auf einer wertschöpfenden Stufe agiert und relevante Themen wie Arbeitsbedingungen, Innovation, nachhaltigen Konsum und Klimaschutz gezielt adressiert.

Ein Fokus liegt auf der CO₂-Bilanz, die aufzeigt, dass der grösste Anteil der Emissionen durch die Herstellung der Produkte entsteht (Scope 3) – ein Bereich, den Tecalto nur begrenzt beeinflussen kann. Daher wird verstärkt auf nachhaltige Beschaffung gesetzt, etwa durch die Reduktion von Übersee-Importen. Eine Herausforderung bleibt die Genauigkeit der Datenerhebung, die eng mit den Lieferanten abgestimmt werden muss.

Schumacher Heinzer gibt drei Tipps zur Umsetzung von Nachhaltigkeit in KMUs: Strategische Verankerung, die von den Führungskräften getragen wird, frühzeitige Einbindung der Mitarbeitenden und schnelle Umsetzung kleiner Massnahmen. Dabei gilt: Gutes tun und darüber sprechen!

Tecalto setzt auf ein engagiertes Nachhaltigkeitsteam, das Projekte direkt umsetzt und die Belegschaft für nachhaltiges Handeln sensibilisiert.

Nachhaltigkeit konkret ANW4479

Nachhaltigkeit erfordert Vorinvestitionen, ist jedoch essenziell für die Zukunftsfähigkeit

Das dritte Referat hielt Valentin Bot, Hoteldirektor der Kartause Ittingen, einem ehemaligen Kloster, das heute als Stiftung auf den Werten Kultur, Bildung, Selbstversorgung und Gastwirtschaft basiert. Die Kartause beschäftigt 60 Menschen mit geistiger Beeinträchtigung, betreibt einen eigenen Bauernhof, einen Hotelbetrieb mit Seminarräumen und beherbergt zwei Museen.

Ihr Stiftungsauftrag «Erhalten und Beleben» ermöglicht es, durch die Einnahmen aus dem Gästebetrieb die historische Anlage zu bewahren. Nachhaltigkeit ist dabei ein zentraler Bestandteil: Während die soziale Verantwortung durch geschützte Arbeitsplätze vorbildlich erfüllt wird, stellt unter anderem auch der Denkmalschutz der Gebäude Herausforderungen bezüglich Nachhaltigkeit.

Bot betonte, dass sich alle Unternehmen fragen sollten, welchen positiven Beitrag sie mit ihrem Handeln leisten, zumal sie dadurch ihre Daseinsberechtigung erhalten Stakeholder, die Nachhaltigkeit von aussen in die Kartause Ittingen tragen, sind unter anderem das Sozialamt, die Denkmalpflege und die Kund:innen. 

 

«Nachhaltigkeit erfordere Vorinvestitionen ist jedoch laut Bot essenziell für die Zukunftsfähigkeit.»

 

Zur strategischen Verankerung von Nachhaltigkeit in KMUs gab Valentin Bot die folgenden drei Tipps: Nachhaltigkeit ist Chefsache («Walk the Talk»), Nachhaltigkeits-Managementsysteme mit (Re-)Zertifizierung helfen, Nachhaltigkeit fortlaufend umzusetzen, und Green Teams bilden mit fixen Strukturen, Budgets und festgelegter Zeit.

Nachhaltigkeit konkret ANW4728