PM-SEMINAR
Wirtschaftsinformatik-Studierende optimieren Leadmanagement bei Swiss Life
Studierende aus dem Bachelor Wirtschaftsinformatik HWZ entwickelten im Projektmanagement-Seminar 2024 für Swiss Life innerhalb weniger Tage Data Science-Modelle, um ihr Leadmanagement zu optimieren. Die gewonnenen Erkenntnisse zeigen das enorme Potenzial praxisnaher Projekte in der Hochschulausbildung.
Im Rahmen der berufsbegleitenden Bachelor-Studiengänge in Business Communications (BBC) und Wirtschaftsinformatik (BWI) führt die HWZ Projektmanagement-Seminare durch, wobei die Studierenden innovative Lösungen für reale Praxis-Cases erarbeiteten.
Das jüngste Projekt, in Zusammenarbeit mit Swiss Life, fand Mitte April statt. Studierende des Bachelor-Studiengangs Wirtschaftsinformatik der HWZ verbrachten intensive Tage in Murg, um im Auftrag von Swiss Life ein Data Science-Projekt durchzuführen und dabei Data Science-Modelle zu entwickeln. Ihr Ziel war es, mittels Data Analytics und Machine Learning das Leadmanagement bei Swiss Life zu optimieren.
Die daraus gewonnenen Ergebnisse waren bemerkenswert und äusserst spannend.
- Unter anderem wurde herausgefunden, dass Beraterinnen eine höhere Chance haben, einen Vertragsabschluss zu erzielen als Berater.
- Ebenso identifizierten die Studierenden bestimmte Kundenprofile mit einer erhöhten Abschlusswahrscheinlichkeit.

Du hast einen Talk mit dem Titel «Vom Zaudern zum Tun: Wie Mut mein Leben bereichert» gehalten. Jetzt frage ich mich natürlich, wie du es geschafft hast, ins Tun zu kommen? Woher kam dein Mut?
Ich glaube, ich bin mutiger geworden, indem ich immer wieder nach neuen Möglichkeiten gesucht habe, mich ausserhalb meiner Komfortzone zu bewegen. Das bedeutete, mich neuen Herausforderungen zu stellen, auch wenn sie zunächst beängstigend erscheinen. Sich Schritt für Schritt seinen Ängsten zu stellen und dabei die eigenen Grenzen zu erweitern und mehr Selbstvertrauen aufzubauen.
Ausserdem habe ich gelernt, meine eigenen Stärken und Erfolge zu erkennen und zu feiern. Das hat mir geholfen, mutiger und selbstbewusster zu werden. Ein konkretes Beispiel, wie ich mutiger wurde, war die Entscheidung, spontan zwei Wochen vor Kursbeginn an einem Bergsteigerkurs teilzunehmen, obwohl ich keine Erfahrung im Bergsteigen hatte und mich weit ausserhalb meiner Komfortzone fühlte. Während des Kurses lernte ich die Grundtechniken des Bergsteigens und entwickelte ein tieferes Vertrauen in meine eigenen Fähigkeiten. Diese Erfahrung hat mir gezeigt, dass Mut oft darin besteht, sich auf neue Abenteuer einzulassen und sich der Unsicherheit zu stellen. Heute ist das Bergsteigen ein Teil von mir geworden.
Mit dem TED-Talk endet auch der CAS, der zum ersten Mal durchgeführt wurde. Nach einem Bachelor in International Business Management und einem Master of Science in Business Information System, sowie einigen Jahren Berufserfahrung in der Informatik hast du dich für einen CAS entschieden, der sich an Frauen richtet, die eine Karriere in der Technologiebranche anstreben und etwas bewegen wollen. Was hat dich an dieser Weiterbildung besonders gereizt?
Mein ursprünglicher Wunsch war es, einen CAS zu absolvieren, der tiefer in technische IT-Themen eintaucht und mir sogenannte Hard Skills vermittelt. Ich war fest davon überzeugt, dass ich in diesen Bereichen noch besser werden muss und nur so mein berufliches Profil schärfen kann. Eine innere Stimme und mein Bauchgefühl sagten mir jedoch etwas ganz anderes. Ich stellte fest, dass die im CAS behandelten Themen ein breiteres Spektrum an Fähigkeiten und Kenntnissen abdecken, die für «Women Leading Digital» und damit für meine berufliche Entwicklung ebenso relevant sind. Besonders angesprochen hat mich der Aspekt, dass es nur wenige weibliche Vorbilder in der IT gibt. Auch bei meinem Arbeitgeber sind wir leider nur wenige Frauen in der IT und der IT-Kader besteht nur aus Männern. Einen CAS zu starten, bei dem Frauen von führenden Frauen lernen können, war für mich ein sehr spannender Gedanke.
Von Selbstführungskompetenzen oder psychologischer Sicherheit über Impact Management bis hin zu Personal Branding. Die Bandbreite an spannenden Modulen war gross. Von welchen Themen hast du am meisten profitiert?
Für mich waren die Inhalte über psychologische Sicherheit sowie Künstliche Intelligenz am wertvollsten. Die Auseinandersetzung mit ersterem hat mein Verständnis für die Bedeutung eines unterstützenden und offenen Arbeitsumfelds verstärkt. Die grosse Erfahrung von Daniela Landherr und die vielen Beispiele wie psychologische Sicherheit das Teamklima, die Innovation und letztendlich den Erfolg eines Unternehmens beeinflusst, fand ich beeindruckend.
Diese Inhalte führten dazu, dass ich bewusster darauf achte, wie ich selbst zum Aufbau einer solchen Sicherheit beitragen kann. Zum Beispiel reflektiere ich meine eigene Kommunikation und passe sie situativ an. Ich beobachte nun häufiger, wie Meetings ablaufen und versuche aktiver Einfluss zu nehmen.
Das Modul über Künstliche Intelligenz hat auch bei mir viel bewirkt. Dabei ging es nicht nur um eine Beschreibung der grundlegenden Konzepte und Anwendungen von KI, sondern auch darum, was es konkret braucht, um KI erfolgreich in einer Organisation zu implementieren. Für mich war es wertvoll, dass es nicht nur um die theoretischen Aspekte von KI ging, sondern auch um praktische Überlegungen wie die richtige Beurteilung von Data Analytics Use Cases, Data Quality und Data Governance, sowie Upskilling und ethische Fragen. Afke Schouten hat hierzu sehr viel Praxiswissen eingebracht. Ihr ganzheitlicher Ansatz hat mich inspiriert und mir geholfen, besser mit Herausforderungen, die wir als Unternehmen haben, umzugehen.
Gibt es ein Thema, das du persönlich noch vertiefen möchtest? Oder bereits vertieft hast?
Es gibt einige Themen, die in Bereiche meines Berufsalltags einfliessen. Die Arbeit mit der App «Rflect» hat mir persönlich sehr viel gebracht. Während des ganzen Studiengangs hat uns die App dazu angeregt, über die Inhalte der Module nachzudenken. Durch die Reflexion habe ich noch einmal viel über mich gelernt und versuche die Reflexion immer bewusster einzubauen. Auch das Modul Personal Branding hat in mir viel bewirkt, nicht zuletzt durch die Erfahrung des TED-Talks. Ich blicke nun mit anderen Augen auf die kommenden Präsentationen und freue mich fast schon darauf.
Wem würdest du den CAS Women Leading Digital HWZ weiterempfehlen?
Ich würde den CAS auf jeden Fall allen Frauen empfehlen, die bereits im technischen Bereich arbeiten, sich dafür interessieren und sich weiterentwickeln möchten. Im CAS werden wichtige Themen behandelt, die vor allem (aber nicht nur) Frauen betreffen. Die Dozentinnen haben sehr viel Know-how, geben wertvolle Tipps und bereichern den Unterricht mit echten Erfahrungen aus der Praxis. Von den Dozentinnen, den Expertinnen in den Panel-Diskussionen, aber auch von meinen Mitstudentinnen habe ich eine riesige Portion Inspiration erhalten.